Heute führte die 7. Etappe über 86,27 Kilometer von Osnabrück nach Werne. Wie immer, hier zu den Details der Strecke: Strecke: Osnabrück – Werne
Der Start ging von statten – wie immer. Der 1. Versorgungspunkt ist – wie immer – schon früh aufgebaut. Eigentlich schon Routine auf diesem Deutschlandlauf, und doch ist heute alles anders, denn Axel ist beim Start heute nicht dabei. Er setzt aus. Muss aussetzen. Die Gesundheit verlangt es.
Axel schreibt:
Laufen ist meine große Leidenschaft – und leiden gehört beim Ultra einfach dazu. Gestern Abend habe ich aber, nach zwei Tagen mit mehr als 150 Kilometer, eine neue Dimension des Leidens kennengelernt.
Die letzten zwei Tage habe ich mich, bei Hitze und mit wirklich starken Schmerzen, über vielbefahrenen Straßen gekämpft. Immer das Ziel vor Augen. Fokussiert und konzentriert. Kurz vor Schluss habe ich aber Angst vor den kommenden Schmerzen bekommen und mich entschieden ein paar Tage zu pausieren. Für einen eitlen Fatzke wie mich, nicht einfach. Aber ich habe es mir vorher versprochen: wenn mein Körper nicht mehr will oder kann, höre ich (erst mal) auf.
Ich bin in 7 Tagen rund 450 km gelaufen und hatte meistens Spaß dabei. Wenn ich „stark geblieben“ und weiter gelaufen wäre, hätte ich sicher meine Gesundheit auf’s Spiel gesetzt. Meine rechte Achillessehne ist dick wie ein Feuerwehrschlauch und meine Knie sehen aus wie Wassermelonen. Aber das haben fast alle und das ist nicht der Hauptgrund für meine Entscheidung. Ich hatte schlichtweg Angst vor dem, was heute kommt: wieder 86 Kilometer an Landstraßen entlang.
Ich werde meine Entscheidung nicht rechtfertigen und ich werde sie nicht in Frage stellen. Wenn mir danach ist, steige ich wieder ein, wenn ich keine Lust mehr bekomme, lasse ich es sein. Bis dahin werde ich mich als Helfer verdingen und Gerlinde unterstützen.
Was mich positiv stimmt, ist die unglaubliche Stimmung unter den Läufern. Der Führende hat genauso aufmunternde, wie mahnende Worte übrig und keiner macht dumme Sprüche – Sportsleute eben. Ich bin froh für die bisherigen Erfahrungen.
An die Spendenwilligen:
Axel Nentwig
Macht eure Spende nicht von meinem Erfolg oder Misserfolg abhängig, sondern denkt an die Projekte und die Menschen die unsere Hilfe brauchen.
Hallo Axel,
ich bin froh und ganz stolz auf dich, dass Du deinem Körper gehorchst und nicht denkst: ich muss !
Ich kenne niemanden außer dir, der auch nur mit dem Gedanken spielen würde, sich so einem Lauf anzuschließen. Ich habe großen Respekt vor allen Läufern und besonders vor denen die ehrlich zu sich selbst sind und aufhören, wenn sie merken es geht nicht mehr.
Mach dir jetzt mit Gerlinde ( trotz des frühen aufstehen ) eine schöne Zeit und sei stolz auf das was du bis dahin geleistet hast.
Ganz liebe Grüße
Ingrid und Erhard