Die heutige 8. Etappe führt über 78,38 Kilometer von Werne nach Remscheid. Das Streckenprofil und alle anderen Details, hier:
Hier einige Impressionen vom heutigen Tag, denn Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Axel schreibt:
Gerlinde hat mich heute so fit gemacht, dass ich morgen wieder starten wollte. Aber dann kam ein ganz erfahrener alter Hase (Micha Kiene) und hat gemeint: „Wenn du dich heute so fühlst, als ob du morgen wieder laufen könntest, dann setz noch einen Tag aus.“
Das ist der „Geist“ in der Truppe von dem ich gestern gesprochen habe. Kein Neid, keine Missgunst, keine Konkurrenzkämpfe. Alle sind froh, wenn man dabei bleibt. Und wenn „dabei bleiben“ auch mal kurzfristig fernhalten bedeutet, kommt der Tipp von Herzen und beruht auf Erfahrungen, die die Jungs selbst schon gemacht haben.
Unterm Strich heisst das, dass ich noch einen Tag pausiere, um bei meiner „Heimetappe “ sicher am Start zu stehen.
Zum Lauf:
Das Feld war extrem weit auseinander. Die Ersten kamen vor 14 Uhr, der Letzte erst nach 20 Uhr. Aber alle waren happy und die Strecke war wohl sehr schön und kurzweilig. Leider ist mein Lauffreund Peter heute auch ausgeschieden. Ein Muster an Disziplin und Durchhaltevermögen, aber mit Blut in den Schuhen wollte er auch nicht mehr. Peter hat sich die Blasen mehrfach versorgt und Gerlinde hat auch danach gesehen. Während des Laufes hat Peter dann die Schuhe zerschnitten, später dann die Einlegesohlen rausgekommen und durch ein zweites paar Socken ersetzt. Am VP 3 war dann aber doch Schluss für ihn.So ticken die (wir). Man hört nicht leichtfertig auf. Erst wenn alle legalen und vertretbaren Mittel ausgeschöpft sind, meldet man sich ab. Es wird nicht gegen den Körper gelaufen, sondern mit ihm. Und wenn der mal nicht will, wird das akzeptiert. Natürlich sind alle unglücklich, aber Peter wird morgen alle verbliebenen Läufer unterstützen und sich mit jedem freuen, und mit jedem leiden – ohne Neid oder Missgunst.
Es gibt hier ein paar „Wundertüten“ über die ich heute schon ein Buch schreiben könnte. Der eine sieht aus wie ein alternativer, katholischer Dorfpfarrer von der schwäbische Alb (wenn es so etwas gibt), der andere wie ein überfälliger Hippie. Aber beide machen ihr Ding und laufen einfach. Es ist eben doch viel Kopfsache. Ich sauge jetzt auf und hoffe von diesen feinen Menschen zu lernen.
So wie es jetzt aussieht steige ich übermorgen auf der „Bambinirunde“ von 58 Kilometer wieder ein.
Gute Nacht und Danke für die bisherige Unterstützung.
Axel Nentwig